Mit dem Aufkommen von Technologien wie IoT-Sensoren, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz ist dies ein Paradebeispiel für eine Aufgabe, die automatisiert werden kann. 

SAP Visual Inspection, eine Lösung von SAP Digital Manufacturing, ermöglicht genau das. Sie bringt Machine Learning und Künstliche Intelligenz in diesen sich repetitiv wiederholenden Prozess ein und schont damit nicht nur die Sehkraft der Arbeiter:in, sondern mindert auch das Risiko menschlicher Fehler und unentdeckter Qualitätsprobleme. 

Die Arbeitskräfte trainieren das System "on the job", indem sie ein Modell für die Automatisierung erstellen. Von jedem Teil wird ein Kamerabild aufgenommen und von Arbeiter:innen auf Fehler untersucht. Ist das Teil in Ordnung, wird es als konform gekennzeichnet, und nicht konforme Teile werden als fehlerhaft eingestuft. Der dadurch entstandene analytische Datensatz wird in das maschinelle Lernmodell eingespeist. Die Lösung wird mit jedem neuen Bild und jeder neuen Ausnahme, die sie erlernt, intelligenter und erfordert keine Programmierung.  

Letztlich ist der automatisierte Inspektionsprozess schneller und genauer, wodurch der Abfall reduziert wird und Arbeiter:innen mehr Zeit für anspruchsvollere Aufgaben haben. Bessere Qualität führt zu höherer Kundenzufriedenheit, weniger Abfall verbessert die Nachhaltigkeitskennzahlen, und die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen steigt durch die Verringerung sich stets wiederholender und stressiger Arbeiten. 

Wie das Beispiel von SAP Visual Inspection zeigt, können KI-gestützte Einblicke den Fertigungsunternehmen dabei helfen, ihre Fehlerquote zu senken und dadurch die Produktion von lieferfertigen Materialien zu erhöhen. Zudem ermöglichen diese Einblicke, Verpackungs- und Lieferverzögerungen zu reduzieren, weniger Reklamationen zu verzeichnen und den Zustand sowie die Wartung von Anlagen zu verbessern. 

Mit den hochmodernen Werkzeugen von SAP for Product Lifecycle Management können Sie virtuelle Modelle von Produkten und Produktionsprozessen erstellen, verschiedene Szenarien simulieren und Maßnahmen zur maximalen Effizienzsteigerung ergreifen. Das bedeutet, sie nutzen Produkt-, Geschäfts- und Betriebsdaten entlang des gesamten Design-to-Operate-Prozesses. Dank der Integration der Daten in Ihre ERP-Umgebung können Sie Bereiche mit Optimierungspotenzial identifizieren und datengestützte, kontextbezogene Entscheidungen treffen, die Ihren Geschäftserfolg verbessern. 

Ein Beispiel: Einer unserer Kunden nutzt unsere Augmented-Reality-App, um den Zeitaufwand für seine Servicetechniker zu reduzieren, indem er die richtigen Ersatzteile schnell und zuverlässig identifiziert. 

Aber das ist noch nicht alles. Durch den Einsatz von Visualisierungstools können Sie auch die Zusammenarbeit zwischen Teams fördern und die Effektivität der Kommunikation erhöhen. Indem Sie mit Hilfe des Produktmodells ein gemeinsames Verständnis für das Produkt oder die Komponente schaffen, können Sie die Zusammenarbeit im Team verbessern, mehr Ideen generieren und Innovationen vorantreiben. 

Mit unserer Cloud-Lösung SAP Enterprise Product Development können Sie Digitale Zwillinge in 3D erstellen. Dabei handelt es sich um virtuelle Modelle von Produkten oder Prozessen, mit denen Sie verschiedene Szenarien simulieren und analysieren können. Indem Sie die Auswirkungen verschiedener Materialien, Prozesse oder Designänderungen testen, können Sie die Produktleistung und -effizienz optimieren und gleichzeitig Kosten senken und Nachhaltigkeitsziele erreichen.

Eine Möglichkeit für Fertigungsunternehmen, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist die Zusammenarbeit in Branchen-Netzwerken wie dem SAP Business Network. Diese Netzwerke ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit, eine bessere Ressourcenallokation und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, mit denen sich Produkte in einem umkämpften Markt profilieren können. SAP Business Network ist ein cloudbasiertes Kooperationsnetzwerk, das es Unternehmen unabhängig von deren Art oder Größe ermöglicht, mit Handelspartnern zusammenzuarbeiten. Das SAP Business Network schafft zudem die Grundlage für Unternehmen, enger mit Lieferanten, Auftragsfertigern, Logistik- und Dienstleistungsanbietern, Anlagenbetreibern, Wartungsunternehmen und weiteren Anbietern zusammenzuarbeiten. Bereits heute vertrauen Millionen von Unternehmen in 190 Ländern auf das SAP Business Network und erwirtschaften jährlich mehr als 4,5 Milliarden Dollar.

Unternehmen, die über die Möglichkeiten bestehender Geschäftsnetzwerke hinausgehen wollen, können sich offene Ökosysteme für Industriedaten aufbauen – insbesondere, wenn sie weitere branchenspezifische Funktionen benötigen, Datensouveränität anstreben oder nicht an einen einzigen Netzwerkbetreiber gebunden sein wollen. Diese Ökosysteme stellen Kerndienste für die Zusammenarbeit und den Datenaustausch bereit, ermöglichen es aber jedem Teilnehmer, die volle Kontrolle über seine Daten zu behalten, während er anderen den Zugang auf einer Need-to-know-Basis gewährt. 

Das von führenden Unternehmen und SAP in der Automobilindustrie entwickelte Leuchtturmprojekt Catena-X ist ein Paradebeispiel für ein solches Ökosystem für offene Daten. Auf der diesjährigen Hannover Messe demonstrieren Vorreiter der Automobilindustrie am Stand von Catena-X, wie der standardisierte, souveräne und branchenweite Datenraum funktioniert. Die Anwendungsfälle, die Catena-X unterstützt, sind vor allem Supply-Chain-bezogen und damit weit über die Automobilindustrie hinaus relevant.

Aufbauend auf dem Erfolg von Catena-X schließen sich nun führende Hersteller, Industrieverbände und die Bundesregierung zusammen, um Manufacturing-X zu schaffen, das die Konzepte und Architekturen von Catena-X auf die gesamte Fertigungsindustrie überträgt. Durch Manufacturing-X sollen die Wettbewerbsfähigkeit, die Widerstands- und die Nachhaltigkeit der deutschen und europäischen Fertigungsindustrie insgesamt deutlich gestärkt werden. SAP ist eine treibende Kraft hinter dieser Initiative und hat das Ziel, die Kompatibilität des SAP-Portfolios und insbesondere der bestehenden SAP Business Network-Lösungen mit innovativen Technologien sicherzustellen.   

Sowohl Industry Business Networks als auch offene Datenökosysteme nehmen also einen zentralen Platz in der Fertigungsindustrie ein. Industry Business Networks ermöglichen einen schnellen Einstieg in die Zusammenarbeit und Ressourcenzuweisung, während Open Data Ecosystems bestehende Netzwerke dort ergänzen können, wo eine umfassendere Datenhoheit erforderlich ist. Im Zuge der weiteren Entwicklung der Fertigungsindustrie werden immer mehr Unternehmen und Organisationen offene Daten-Ökosysteme einführen, um die Zusammenarbeit zu erleichtern und Innovationen voranzutreiben – auf kooperative und transparente Art und Weise.

Um Ihr Unternehmen vor diesen Risiken in der Lieferkette zu schützen, müssen Sie einen Prozess der Identifizierung, Bewertung und Abschwächung potenzieller Störungen oder Bedrohungen für die Kontinuität und Leistung ihrer Lieferkette einleiten. Mit anderen Worten: Sie müssen sich mit dem Supply Chain Risk Management (SCRM) befassen.

Das Hauptziel des Risikomanagements in der Lieferkette besteht darin, einen reibungslosen Ablauf der Lieferkette zu gewährleisten und Unterbrechungen zu minimieren, die Einfluss auf den Betrieb, die Rentabilität und das Ansehen des Unternehmens haben. Folgende fünf Maßnahmen sollten Supply-Chain-Planer treffen, um die Risikobewältigung zu verbessern:

1. Risiko-Identifizierung: Erkennen Sie potenzielle Risiken und Schwachstellen in der Lieferkette, indem Sie interne und externe Faktoren wie Lieferanten, Transport, Produktionsprozesse und Vertriebsnetze analysieren. SAP arbeitet mit Partnern zusammen, um den Warenverkehr zu visualisieren und mögliche Unterbrechungen oder Verzögerungen zu erkennen. So können Unternehmen schnell auf Probleme reagieren und die Auswirkungen auf ihren Betrieb minimieren. SAP hat zudem ein Risiko-Dashboard eingeführt, welches Risiken in den Planungsdaten der Lieferkette selbst aufzeigt. Es kann Risikobereiche veranschaulichen, die sich aus einer geringen Prognosegenauigkeit, ungenauen Sicherheitsbeständen, Ressourcenengpässen und übermäßigen CO2-Emissionen ergeben. Der Inhalt des Risiko-Dashboards basiert auf der neuen Analytics-Stories-App, die jetzt in SAP Integrated Business Planning (SAP IBP) verfügbar ist.
   
   
2. Risikobewertung: Mit Hilfe von qualitativen oder quantitativen Methoden, wie etwa Risikomatrizen, Szenarioanalysen oder probabilistischen Modellen, können Sie die Wahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen eines jeden identifizierten Risikos auf die Lieferkette bewerten. Mit SAP IBP können Planer mehrere Risikoszenarien definieren und die Auswirkungen der einzelnen Szenarien auf wichtige Leistungsindikatoren (KPIs) wie Umsatz, Gewinn und Kundendienstniveau analysieren. Diese Simulationen helfen Unternehmen, die potenziellen Auswirkungen verschiedener Entscheidungen zu verstehen und die am besten geeignete Vorgehensweise zu ermitteln.  
   
   
3. Risikopriorisierung: Die Risiken können nach ihrer Bedeutung und ihren potenziellen Auswirkungen auf die Unternehmensziele eingestuft werden. Die Szenario-Planung in SAP IBP erleichtert die funktionsübergreifende Zusammenarbeit, damit die Entscheidungen des Unternehmens auf einem umfassenden Verständnis der potenziellen Risiken beruhen.
   
   
4. Risikominderung: Entwickeln und implementieren Sie Strategien zur Verringerung oder Eliminierung identifizierter Risiken. Dies beinhaltet ggf. die Diversifizierung der Lieferanten und die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Ihrem Geschäftsnetzwerk. Es ist wichtig, robuste Prozesse, vertrauensvolle langfristige Beziehungen und Feedbackschleifen mit kritischen Lieferanten einzurichten, um beispielsweise Daten über die erwartete Nachfrage, die verfügbaren Kapazitäten der Lieferanten und den Bestand auszutauschen. Ein Business Network bietet einen umfassenden Einblick in die Bestände und Kapazitäten Ihrer Handelspartner und hilft Ihnen so, Lieferprobleme frühzeitig zu erkennen, selbst auf der Ebene der Tier-n-Lieferanten, und hilft Ihnen, Unterbrechungen der Lieferkette zu vermeiden. 
   
   
5. Risikoüberwachung und -überprüfung: Es ist wichtig, die Lieferkette kontinuierlich zu überwachen, um neue Risiken zu erkennen und die Wirksamkeit bestehender Risikominderungsstrategien zu bewerten. Wenn neue Informationen verfügbar werden oder sich die Marktbedingungen ändern, können Unternehmen ihre Szenarien aktualisieren und ihre Pläne zur Risikominderung neu bewerten. Dieser iterative Ansatz hilft Unternehmen, flexibel zu bleiben und sich besser an veränderte Umstände anzupassen. Ein effektives Risikomanagement in der Lieferkette erfordert die Zusammenarbeit und Koordination verschiedener Interessengruppen, darunter Lieferanten, Hersteller, Logistikanbieter und Kunden. Durch proaktives Risikomanagement können Supply-Chain-Planer die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferketten verbessern, Betriebskosten senken und ihren Wettbewerbsvorteil auf dem Markt ausbauen. 

Ihr Unternehmen muss mit allen Handelspartnern in der gesamten Lieferkette zusammenarbeiten. Zumal die Scope-3-Emissionen bis zu 70 Prozent Ihres CO2-Fußabdrucks ausmachen können. Sie benötigen Informationen von Ihren Handelspartnern über deren Nachhaltigkeitsinitiativen, um sicherzustellen, dass Sie gemeinsam Ihre Ziele erreichen.

Stärker entlang der Lieferkette zusammenarbeiten sowie auf intelligentes Produkt- und Verpackungsdesign setzen: Wenn Fertigungsunternehmen diese Grundsätze der Kreislaufwirtschaft befolgen, kann das langfristig die Rentabilität steigern und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Produzierende Unternehmen müssen jedoch jetzt mit der Umstellung auf Nachhaltigkeit beginnen. So können sie sicherzustellen, dass sie die wachsende Anzahl an Regulierungen einhalten, Nachhaltigkeitsprinzipien in Prozesse und Geschäftsmodelle einbinden und die Nachhaltigkeit in ihren Betrieben und ihrer Lieferkette vorantreiben. Und so das Vertrauen ihrer Stakeholder stärken.  

Um dies zu unterstützen, stellt SAP auf der Hannover Messe 2023 die folgenden Innovationen vor: 

Ressourcen schonen und Abfälle vermeiden
Unternehmensspezifische Richtlinien für nachhaltige Verpackungen werden jetzt von SAP Responsible Design and Production unterstützt. Mit der Anwendung können Kunden die Abfallvermeidung beim Verpackungsdesign überwachen, messen und umsetzen. Erweiterte Funktionen unterstützen zudem die gesetzlichen Anforderungen spanischer, italienischer und britischer Kunden, um Kompromisse zu identifizieren und Entscheidungen über das Produktportfolio zu vereinfachen. Die Lösung ermöglicht es den Herstellern, die globale Gesetzeslandschaft zu verfolgen und Themen wie Herstellerverantwortung, freiwillige Verpflichtungen und Steuern auf Materialien wie Kunststoffe im Blick zu behalten. Mit der Lösung können sie Daten zu Materialeigenschaften und Logistik siloübergreifend kombinieren und verwalten und Erkenntnisse über Materialauswirkungen und Kreislaufwirtschaft in ihre ERP- und Lieferkettensysteme einspeisen. 

Nachhaltige Zulieferer auswählen
Zudem hat SAP die Integration von EcoVadis innerhalb des Handelspartnerprofils (TPP) erweitert. Damit können Lieferanten im SAP Business Network ihren EcoVadis-Nachhaltigkeitsstatus präsentieren, um sich in den Suchergebnissen abzuheben. Einkäufern wiederum hilft ein solcher Status, Lieferanten auszuwählen, die den aktuellen ESG- und Reporting-Vorgaben entsprechen und das Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Nachhaltigkeitsverpflichtungen unterstützen können.  

Darüber hinaus können Lieferanten angesichts der neuesten Gesetze zur Sorgfaltspflicht in Bezug auf Menschenrechte in Ländern wie Deutschland und den Niederlanden davon ausgehen, dass sich die Anfragen von Einkäufern zur Bewertung von Menschenrechten, CO2-Fußabdruck und Sicherheit vervielfachen werden. Unser innovatives Self-Assessment im SAP Business Network automatisiert und reduziert die Anzahl und Redundanz der Bewertungsanfragen. Wenn ein Lieferant eine Anfrage erhält, die er bereits abgeschlossen hat, kann er die Bewertung über das Netzwerk an den Einkäufer zurückgeben, damit dieser sie bearbeiten kann.